Dienstag, 21. Mai 2013

Mehr Mobiltelefone als Toiletten


Ressourcen- und Recyclingproblem Mobiltelefone,
aus dem WBGU-Comic, S. 30, © Jacoby & Stuart 2013


Weltweit gibt es inzwischen 7 Milliarden Menschen, aber auch 6,4 Milliarden Mobilfunkanschlüsse. Wohin all die gebrauchten Handys gelangen, nachdem sie gegen neue ausgetauscht sind, ist nach wie vor völlig unklar. In Deutschland liegen bis zu 86 Millionen alter Handys in den Schubladen. Für ein Handy werden mehr als 60 verschiedene Rohstoffe verwendet. Die Recyclingquote ist weltweit sehr niedrig. Und noch eine Zahl: nur 4,5 der 7 Milliarden Menschen haben Zugang zu Toiletten, also weniger Toiletten- als Handynutzer....
Im WBGU-Comic ist das Thema Ressourcenverbrauch und fehlendes Recycling bei Mobiltelefonen auf S. 30 behandelt (siehe Abbildung), Reinhold Leinfelder erläutert dieses Kapitel. Übrigens positioniert sich der WBGU hier auch klar gegen das Fracking, aus ähnlichen Gründen: Ressourcenverbrauch (hier zur Gewinnung von Gas) bei fehlendem Recycling und unklarer Endlagerung dieser Abfälle.

Fazit: Nix gegen Handys und Smartphones, sie fördern Kommunikation, Wissensaustausch, Partizipation und Transparenz, also alles, was wir für die Große Transformation brauchen, aber muss es immer das allerneueste Modell sein, gerade wenn man weiß dass die Herstellung von Mobiltelefonen bislang ökologisch sehr belastend ist und kaum recycelt wird (dazu gibt es im Comic auch auf S. 114 im Kap. von Claus Leggewie nochmals einen Aufruf zur Verantwortung jedes einzelnen).



Hier noch drei Links zum Thema:

>> Rohstoffe und der Lebenszyklus eines Handys (Die Rohstoff-Expedition) (mit Arbeitsmaterialien für Schulen)

>>  Ein Netzwerk für die nachhaltige Nutzung von Mobiltelefonen

>>  More people have cell phones than toilets (Time-Magazine)